Als im Jahre 1851 der französische Physiker Jean Bernard Léon Foucault (1819-1868) im Pariser
Panthéon mit Hilfe eines 67 m langen und 27,4 kg schweren Pendels die Erdrotation nachwies, bezweifelte
man schon lange nicht mehr, dass sich die Erde um ihre Achse dreht. Mit diesem Experiment, bei dem die
Schwingungsebene des Pendels gegenüber dem Erdboden eine langsame Drehung vollführt, hatte Foucault
jedoch eine einfache und anschauliche Darstellung des lange gesuchten Einflusses der Erdrotation auf irdische
Bewegungsabläufe gefunden. Seitdem hängen ähnliche Pendel weltweit in öffentlichen
Gebäuden, Museen, Schulen und Universitäten und ermöglichen es dem Besucher, jederzeit die
Erddrehung zu beobachten, ihre Winkelgeschwindigkeit zu ermitteln sowie Betrachtungen über die Grundlagen
der Physik und unsere Anschauung von Raum und Zeit anzustellen. Die auch heute noch anhaltende Popularität
des Pendelversuchs und sein Bezug zu grundlegenden Fragen der klassischen Physik und der Stellung des Menschen
im Kosmos bewog die drei Initiatoren, die Evangelische Domgemeinde, der Förderverein Dom zu Magdeburg e. V.
sowie das Institut für Experimentelle Physik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, in einer
gemeinsamen Aktion dieses Experiment anläßlich des 400. Geburtstages von Otto von Guericke im Jahre
2002 im Magdeburger Dom zu wiederholen.
Wer mehr über das Foucaultsche Pendel im Magdeburger Dom erfahren möchte, findet hier einen vierseitigen
Artikel, der Anfang 2003 in einer
Dokumentation des Stadtplanungsamtes Magdeburg "Die Geschichte des Magdeburger Domplatzes" (Heft 91, Hrsg.
Landeshauptstadt Magdeburg, Büro für Öffentlichkeitsarbeit und Protokoll, 30090 Magdeburg) erschienen ist.
Aktuelles
Seit Ostersonnabend, den 19. April 2003, hängt das Pendel im
Jahrtausendturm
auf dem Gelände der Bundesgartenschau 1999 im Elbauenpark Magdeburg.
Es übertrifft das Dompendel hinsichtlich seiner Länge um einige Meter: stolze 41,72 m misst es von nun an.
Danksagung
Wir bedanken uns herzlich bei
allen Sponsoren, die es ermöglichten, im Otto-von-Guericke-Jahr
in Magdeburg einen wahren Besuchermagneten geschaffen zu haben,
Prof. Dr. Lutz Schön, Humboldt-Universität zu Berlin, und seinen Mitarbeitern für den
Bau und die Inbetriebnahme des Pendels,
dem Förderverein "Dom zu Magdeburg e.V.", insbesondere beim Vorsitzenden Herrn Prädikant
Stephen Gerhard Stehli und der Kassenwartin Frau Ursula Klinger, für die Vorfinanzierung des
Foucaultschen Pendels, ohne die das Experiment der Öffentlichkeit nicht termingerecht hätte gezeigt werden
können,
der Evangelischen Domgemeinde, insbesondere beim Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates, Herrn Manfred
Fiek, beim Domprediger, Herrn Giselher Quast und beim Verantwortlichen für Öffentlichkeitsarbeit,
Herrn Rolf Schrader, die uns großzügig in allen Anliegen zum Pendelversuch unterstützen,
allen Kollegen des Instituts für Experimentelle Physik, das sind
Dr. Adolf Armbrüster,
Dipl.-Phys. Bernd Garke,
Dipl.-Phys. Karola Keutel,
Dr. Wolfram Knapp,
Dipl.-Lehrer Andreas Knopf,
Dr. Norbert Schindler,
Dr. Eckard Specht,
Dr. Peter Streitenberger,
Dr. Hartmut Witte
sowie
Dr. Jürgen Zeitler,
die bereitwillig insgesamt über 60 sachkundige Führungen für Schulklassen und interessierte Dombesucher
durchführen und damit zur publikumswirksamen Ausstrahlung dieses physikalischen Experiments beitrugen,
Frau Carola Gera-Staber für ihre Grafik, welche im Original ein Ölgemälde (200 cm x 100 cm)
aus dem Jahr 1994 ist und das Pendel aus der Sicht einer Künstlerin -- inspiriert auch durch Umberto Ecos Roman --
zeigt,
der CODIXX AG für die Aufstellung einer LED-Großanzeige
vor dem Dom
dem Technologie-Transferzentrum der Otto-von-Guericke-Universität für den Aufsteller sowie